Wir über uns

Buschhof, Heimat vom Gestüt Bönniger

Der Buschhof ist ein denkmalgeschützter Vierkanthof mit außen liegendem Rübenschuppen, der nun geöffnet und renoviert wurde für die Nutzung als Laufstall. Die Weidehaltung im künftigen Wolfgebiet stellt uns vor enormen Herausforderungen an die Sicherheit. Offene Weideunterstände sind künftig von uns kaum noch zu verantworten. Die Freiheit für den Wolf schränkt das Tierwohl mit Freilaufzeit unserer Reitponys leider ein. Eine große Herde kann sich eventuell noch wehren, junge oder alte oder einzelne Ponys wurden und werden schneller gefressen. Wir bereiten uns mit geschlossenen Laufställen und Wild - Zäunen mit Elektroschutzdraht darauf vor. Alle drei Jahre verdoppeln sich die Wolfsbestände und wir haben schlicht nicht mehr viel Zeit. Unsere Strombänder werden zudem nachts beleuchtet, so dass die Ponys nicht in Panik deren Schutzwiese  versehentlich verlassen

Die Geschichte der Förderung von Reittalenten am Gestüt Bönniger

Der Ponysport für Jugendliche endet mit 16 Jahren in der FEI Dressur und mit 18 beim Bundeschampionat. Um die Deckhengste im Ponysport präsentieren zu können, ist das Gestüt auf gut reitende Jugendliche angewiesen, die die ausgebildeten Reitponys mit der richtigen Reiterhilfe vorstellen. Vor 1998 wurden die Hengste Derano Gold und Golden Dancer an bereits erfolgreiche Reiter und Trainer weitergegeben, wie zum Beispiel Hintenlang mit Trainer Scholten aus Frankfurt und Jana Kuhn mit Trainerin Damen aus Aachen. Während dieser Zeit befanden sich die Deckhengste nicht im Gestüt in Tönisvorst. Daher wurden 1998 die Deckstuten zu Golden Dancer nach Aachen transportiert, was einer Gesamtstecke von 140.000 km entsprach. Diese Vorgehensweise war sehr aufwendig, was zur Entscheidung führte, die Deckhengste direkt vom Gestüt aus in den Sport zu schicken, damit die Stuten dort gedeckt werden konnten. Da vor Ort keine Reiter als Europameister vorhanden waren, war der Erfolg nicht garantiert. Dennoch führten eine gute Auswahl der Reiter und deren Unterstützung schnell zu Erfolgen. Bis 2025 wurden vom Gestüt 25 Reiter gefördert, von denen 17 mit Ponys vom Gestüt Bönniger Europameister wurden. Das Gleichnis der anvertrauten Talente bot uns Orientierung, denn wer sich mit einem kleinen Ponytalent bewährt hatte (z.B. Dusty B, Forestina B), dem konnten wir ein wertvolles FEI-Pony (Dornik B) anvertrauen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichnis_von_den_anvertrauten_Talenten


Anmerkung zur Zucht im Gestüt Bönniger

Wir haben immer auf die Balance der genetischen Vielfalt und der Qualität der Gene geachtet. Um nicht zu „eng“ zu züchten, wurden bei unseren Reitponys Gene von sieben verschiedenen Rassen kombiniert, worin Hans Georg Bönniger eine besondere Gabe hatte. Durch die Anbindung dieser Gene mit den erfolgreichsten Sportponys unserer Zucht -nämlich mit Golden Dancer und Dornik B-, wurden aus den „Zwischenprodukten“ der Zucht die erfolgreichen Endprodukte für den Sport. Bei der Züchtung der Nachfolger dieser Vererber hatten wir wegen Golden Dancer viele Palominos, wegen Dornik B mehr Füchse gezüchtet. An dieser farblichen „kollateralen Nebenwirkung“ der Zucht haben wir uns erfreut, als bei der Euro vier goldenen Ponys unserer Zucht bei der dt. Equipe aufschlugen. Wir haben mit Adriano B, Derano B, Dacapo B, Dornier B, Derbino B und Barbarossa B  nun mit Füchsen (rot) nachgelegt und es werden weitere "rote" hinzu kommen, weil wir dabei sind, Dornik B zu ersetzen.


Anmerkung zur neuen Zuchtverordnung

Wir sind als Gestüt Bönniger nun durch den Zuchtverband gravierenden Verboten und Restriktionen unterworfen, weil er die neue verbindliche Zuchtordnung umsetzen müsse. Das Reitpony war in den Anfängen auf Offenheit für andere Ponyrassen angewiesen. Nun werden diese Freiheiten beschränkt, mit der fehlgeleiteten Motivation, den Züchter vor sich selbst zu schützen. Das Zuchtbuch wird quasi geschlossen, weil es ja schon perfekt sei. Die Verfasser der Zuchtordnung  besitzen also die Allwissenheit darüber, was geht und was nicht sein soll. Darüber gibt es Filme und Erfahrungen und daß die Deutschen eine dezidierte Meinung zu Rasse haben können, setze ich als bekannt voraus. Diese Restriktionen haben seit jeher den Fortschritt unterstützt -aber woanders. Also weil es in England verboten war, bei Welsh Ponys über eine Quote von 25 % Vollblut zu gehen, exportierte die Züchterin unseren wichtigsten Reitponyvererber Valentino lieber nach Deutschland zu H.G. Bönniger wo er gekört und geschätzt wurde. Weil die Niederlande den Eckley wegen zu geringem Araber Anteil oder wegen seiner Gene einer fremden Rasse ablehnten, konnte diese Hengst (, der die Farbe Palomino und sehr gute Trabbewegung in unsere Zucht einbrachte,) importiert werden und Eckley prägte z.B. Golden Dancer. Dandy war auch in den Niederlande positiv als Sportler bekannt, aber weil er so bunt war, wurde er diskreditiert aber von meinem Onkel gekauft und hat nun als Begründer der „D“ Linie den Sporterfolg zu unserem Gestüt und nach Deutschland gebracht. Das Missfallen des Trakehner Verbandes bei Nutzung deren reinrassigen Zuchtstuten von H.G. Bönniger kurz nach dem Ende des Dritten Reiches mag ich mir gar nicht ausmalen. Hans Georg Bönniger hatte keine Denkblockaden und verwendete noch eine weitere (selbst heute nicht erlaubte Rasse) bei den Reitponys und kreuzte diese auch mit meiner Hilfe erfolgreich in die Reitponyzucht ein. Wenn unser Gestüt also Erfolge hatte wegen oder trotz dieser heute immer noch verbotenen Rassen in der Reitponyzucht, so fehlt mir für die Ignoranz der Zuchtordnung jedes Verständnis. Natürlich ist es teuer neue Wege zu gehen und nach dem Hybrid Effekt kommt das Heterosis Problem. Aber damals konnte eine so gekreuzte Stute als Vorbuchstute zu Stutbuch zu Hauptstutbuch und zu Prämienstute sich von Generation zu Generation fortentwickeln. Mit einem reinen Geburtsnachweis sehe ich diesen Weg nicht mehr. Man gelangt nicht als Entdecker zu einem neuen Ziel, wenn man auf den Weg zum neuen Kontinent auf einer vorgelagerten Insel für immer stehen bleibt. Wenn wir also als Gestüt Bönniger immer von unseren Erfolgen bei Europameisterschaften berichten ist das nur die glänzende Seite einer Medaille gewesen. Wir haben seit jeher auch Herausforderungen mit Menschen zu überstehen, die Ihre Liebe zur Rasse, des Tierwohls o.a. fehlleiten und unsere Freiheiten wegnehmen wollten.

Das Gestüt Bönniger wird seit 1997 von Ludwig Stassen geleitet. Die erfolgreichsten Dressurponys wie Golden Dancer und Dornik B kommen von hier. Neben der Pflege der etablierten „D“ Linie wurde die Zucht für den internationalen Ponysport optimiert. Insgesamt waren bereits 29 Sportponys, darunter Dacapo B NRW, auf den Europameisterschaften erfolgreich. Während der Vorbereitung auf dieses Ziel stehen die gekörten Nachkommen wie Bright Delight und Ophir B sowie der erfahrene Hengst Deinhard B im Natursprung im Rheinland und den jungen Nachwuchsreitern zur Verfügung.


Die Bäume auf dem Gestüt Bönniger (s.u.)  wurden in den letzten 2 Dekaden für jedes unserer FEI Pony gepflanzt, welches erfolgreich bei der Europameisterschaft gestartet ist. Das waren bis Oktober 2019 achtundzwanzig Ponys also 28 Bäume. Bei diesen Bäumen haben wir jetzt vom Landschaftsverband Bestandsschutz erhalten, weil sie vor vor März 2020 gepflanzt wurden. Danach dürften keine unserer "Exoten" neu gepflanzt werden, sondern nur "heimische" Arten, die seit den letzten 150 Jahren genutzt wurden. Die Bäume, die wir jetzt im Bestand haben, wurden ausgewählt, weil sie besonders photogene Blätter und Blüten haben oder auch jene, die  dank ihrer Tiefwurzeln mit wärmerem Klima und Trockenstress besser zurechtkommen. Die flachwurzelnden Bäume, die wir gemäß den Bauvorschriften pflanzen mussten und werden, haben daher einen Standort nahe dem Wasserhahn. Dahin haben wir auch Bäume und Sträucher mit schweren Maschinen vom Michael Florenz versetzt. Danke dafür.

Erinnerungen an die Umbauten und die Sanierung